Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Wo sind die EU-Hilfen für die Migranten in Bosnien und Herzegowina?

90 Millionen Euro hat die EU seit 2017 für die Migranten in Bosnien zur Verfügung gestellt. Angesichts der katastrophalen Lage an der Grenze zum EU-Mitglied Kroatien muss man fragen: Was ist mit diesem Geld geschehen? | Von Rüdiger Rossig

Die Balkanroute hat sich seit der Flüchtlingskrise 2015 immer weiter auf das Territorium der Republik Bosnien und Herzegowina verlagert. Weil die im Flachland liegenden Grenzen Serbiens zu den EU-Staaten Ungarn und Kroatien für Migranten auf dem Weg von Griechenland in den reichen Westen und Norden der EU quasi geschlossen wurden, versuchen immer mehr von ihnen ihr Glück über die Berge an der bosnisch-kroatischen Grenze.

Die genaue Zahl der Menschen aus Afghanistan, Marokko, Pakistan, Syrien und anderen Kriegs- und Krisenstaaten, die sich zur Zeit in Bosnien aufhalten, ist unbekannt. Die EU geht von 8000 Migranten aus, lokale Hilfsorganisationen meinen, dass es eher 12.000 sind. Einig sind sich alle Helfenden, dass die Kapazitäten an Unterkünften, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung in dem 3,5-Millionen-Einwohner-Land nicht ausreichen, um sie auch nur ansatzweise zu versorgen. Mehr ...