Kandidaten, die beim ersten Wahlgang zur Nationalversammlung von Frankreich mehr als 50 Prozent der Stimmen erhielten, haben ihren Sitz in der Tasche. Die anderen müssen sich am kommenden Sonntag einer Stichwahl stellen.
Prognosen sagen der Sarkozy-Partei UMP eine klare Mehrheit voraus. Um die zu verhindern wollen die Sozialisten (PS) nun mit der liberalen Demokratischen Bewegung (MoDem) reden. Dabei könnte der Rückzug von Kandidaten in bestimmten Wahlkreisen vereinbart werden, um die Chancen der verbleibenden Bewerber zu verbessern.
Angesichts solcher Diskussionen wächst die Kritik am französischen Mehrheitswahlrech: Laut einer Umfrage, die gestern in der Zeitung Le Parisien veröffentlicht wurde, wünschen sich 54 Prozent der Wähler die Einführung eines Verhältniswahlrechts.