Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Mittelalterlich orientalische Zweistimmigkeit vom Balkan

Von Rüdiger Rossig

Die Brüder Teofilovic aus Serbien haben einen ganz eigenen Sound. Wenn Ratko und Radisa Teofilovic singen, dann klingt das einerseits orientalisch, andererseits mittelalterlich. Tatsächlich haben sich die Teofilovici intensiv mit alten zweistimmigen Gesängen vom Balkan beschäftigt. Dabei haben sie sowohl lange Zeit verlorene als auch nur in verkitschter Form erhaltene Volksmusik - vor allem aus Serbien und dem Kosovo - wiederentdeckt.

Auch wenn die beiden Sänger wie bei dem morgen in der Kreuzberger Passionskirche anstehenden Auftritt dann lediglich von Perkussion begleitet werden: Ihre Musik ist zwar minimalistisch, klingt aber zugleich sehr voll. Der Klang der Teofilovici lädt zur Meditation ein. Auch ohne Serbisch zu verstehen, kann das Publikum die Inhalte der Texte fast vor sich sehen: Es geht um Hochzeiten auf dem Land, die (tragische) Liebe, den Alkohol, die Schönheit der Frauen und der Landschaft. Der Erlös des Konzertes in der Passionskirche fließt in die Therapiearbeit mit Menschen, die an den Folgen des Bürgerkrieges auf dem Balkan leiden.


Mehr Information zu den
Teofilovici-Twins und ihrer Musik sowie Samples einiger Songs zum Auf-den-Geschmack-Kommen auf ihrer Homepage: www.teofilovici.co.yu