Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Transformation in der Praxis

Von Rüdiger Rossig

Das Finanzministerium der Republik Makedonien hat zum 1. April eine Mehrwertsteuer von 18 Prozent auf alle Produkte eingeführt. Nach Angaben des makedonischen Dienstes von Radio Free Europe resultiert daraus eine durchschnittliche Steuererhöhung von einem Prozent - wobei die Preise für Grundnahrungsmittel, Medikamente, Wasserversorung, Heizen und öffentlicher Nahverkehr um bis zu 13 Prozent steigen.

Die Einführung der Mehrwertsteuer in Kroatien (damals: 21 Prozent) hatte 1996/97 bei einigen Grundnahrungsmitteln zu einem Preisansteig vom 50 Prozent geführt. Die Preise für Luxusgüter wie etwa neue Mercedes-Automoblie waren dagegen gefallen. Infolge der hohen Grundnahrungspreise kamen weit weniger Touristen an die dalmatische Küste als erwartet worden war. Dafür verdienten die Montenegriner erstmals seit 1990 wieder am Reisegeschäft, da viele Touristen und besonders viele Bosnier ihren Sommerurlaub kurzfristig verlegten.

Das ist in Makedonien nicht zu erwarten: Das Land hat weder eine Küste noch eine nennenswerte Tourisumusbranche.